Gewalt ist in Unternehmen in der Regel ein tabuisiertes Thema. Dennoch besteht auch hier ein Potential sich in konfliktreichen Situationen den verschiedensten Formen der Gewalt als Mittel für die Konfliktlösung zu bedienen. Dies hat mehrere Gründe:
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Gewalt schafft (scheinbare) Eindeutigkeit in unklaren, unübersichtlichen Situationen.
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Mit Gewalt können Interessen durchgesetzt und Ziele erreicht werden.
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Sie garantiert Aufmerksamkeit und Wahrnehmung durch Dritte, die mit anderen Mitteln, aus Sicht der Täter, nicht zu erreichen sind.
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Gewalthandlungen werden von Tätern oft als emotional erregend und stimulierend erlebt.
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Gewalt wirkt bei Gruppen auch nach innen, indem sie potentielle Kritiker einschüchtert.
Das konfrontative Training hat das Ziel, Akzeptanz und Wertschätzung der Beteiligten zu thematisieren und zu erzeugen. Die Teilnehmer sind herausgefordert über ihr eigenes Verhalten nachzudenken und neue Handlungsalternativen zu entwickeln. Wer sich einfühlen kann und Mitleid zeigt, verliert die Lust an der Gewalt. Die Neigung, Opfer zu produzieren, wird gehemmt. Eine gute und konsequente konfrontative pädagogische Linie, so früh wie möglich angewandt, ist also der beste Opferschutz. Konfrontatives Training ist provokativ, direkt und grenzziehend, dabei aber auch zu Veränderungen motivierend und basiert auf einem positiven Menschenbild. Ohne das Gefühl der Akzeptanz und der Wertschätzung könnte ein konfrontativer Ansatz nichts bewirken.